Ledermöbel lassen sich reinigen und auch fleckenlos desinfizieren. Der erste Schritt ist dabei eine Grundreinigung mit einem Staubtuch, einem sehr weichen Besen oder einen leicht angefeuchteten Lappen, um Krümel, Staub und sonstigen Alltagsschmutz zu entfernen. Besonders ein Glattledersofa wird mit einem trockenen Staubtuch schon ziemlich sauber.
Ledersofa reinigen
Das Glattledersofa wird gefegt und trocken abgewischt, das Sofa aus Rauleder lässt sich grob zunächst mit einer Möbelbürste oder einem Staubsauger reinigen. Danach kommt das angefeuchtete Tuch zum Einsatz, aber nicht bei jedem Leder: Besonders in Rauleder kann das Wasser einziehen, weshalb dann ein feuchtes Tuch tabu ist. Dies lässt sich an einer unauffälligen Stelle (hinten oder unten, wo das Leder mit dem Holz vernagelt ist) ausprobieren. Feucht wischen lässt sich Leder, auf dessen Oberfläche das Wasser kleine Tröpfchen bildet. Dennoch sollte die Oberfläche gleich danach trocken abgewischt werden, weil Leder grundsätzlich nicht vollkommen durchnässen soll.
Es kann dauerhaften Schaden nehmen. Eine gute und gründliche Methode für die Reinigung des Ledersofas und anderer Ledermöbel ist der Einsatz von sanften Hygienereinigern, die es von mehreren Herstellern gibt. Sie müssen aber als spezielle Lederreiniger ausgewiesen sein. Handelsübliche Desinfektionsmittel für feste, glatte Oberflächen (Kunststoff, Keramik, Metall, glattes Holz etc.) enthalten sehr viel Lösungsmittel. Diese können das Leder verfärben, weil sie seine Farbanteile ablösen. Außerdem kann der Alkohol in diesen Lösungsmitteln (1-Propanol, Ethanol) das Leder steifer und trockener machen. Es gibt wie erwähnt spezielle Lederreiniger.
Umgekehrt steht auf vielen der herkömmlichen Desinfektionsmittel der Warnhinweis „Nicht für die Reinigung von Leder geeignet“. Für die Reinigung sollte milder Lederreiniger auf ein Tuch oder einen Schwamm aufgetragen werden. Damit reiben wir mit wenig Druck über den Schmutz. Das Tuch oder der Schwamm nehmen diesen dann auf. Hartnäckige Verschmutzungen benötigen einen stärkeren Reiniger, wobei auch eine weiche Bürste zum Einsatz kommen kann.
Abschluss der Lederreinigung
Die Lederreinigung schließt mit Lederöl oder -milch ab. Beides können die Besitzer sparsam auftragen. Das Öl und die Milch verhindern ein Austrocknen des Leders.
Nach der Reinigung: Ledermöbel pflegen
Ledermöbel sind zweifellos etwas Besonderes. Sie wirken elegant und edel, zudem verwandeln sie sich über die Jahre in wahre Unikate. Das liegt an der Veränderung des Leders: Weil jedes Stück unterschiedlich beansprucht wird, nimmt es eine völlig eigene Färbung an. Für den Erhalt dieser einmaligen Schönheit ist etwas Pflege erforderlich. Diese erfolgt nach der Reinigung und unabhängig davon auch regelmäßig, weil Leder mit der Zeit automatisch trocken und rissig wird.
Wie schnell das geschieht, hängt von der Luftfeuchtigkeit im Raum ab. Ein guter Turnus wäre die Pflege zweimal jährlich. Besonders helles Leder verträgt in den ersten beiden Jahren auch Versiegelungsmittel, welche das Abfärben der Kleidung auf die Lederoberfläche unterbinden. Die Pflegemittel müssen zum Leder passen. Es gibt sie für verschiedene Lederarten und -farben.
Pflegetest des Leders
Ob das Leder bereits Pflege braucht, verrät ein Test durch Eindrücken. Wenn sich nach dem Druck mit einem Finger noch keine Falten im Leder bilden, ist es noch weich genug: Die Pflege ist aktuell noch nicht nötig. Bei einer Faltenbildung hingegen und einem langsamen, unregelmäßigen Zurückbilden der Druckstelle hin zum Ausgangszustand ist das Leder inzwischen zu trocken. Es benötigt nun Pflege, denn nach der Austrocknung folgen unweigerlich die ersten Risse. Diese sind irreparabel.
Echtleder reißt zwar nicht so schnell (Kunstleder hingegen schon), doch man muss es nicht darauf ankommen lassen. Um die Austrocknung von Leder zu vermeiden, sollten Ledermöbel nicht dem direkten Sonnenlicht ausgesetzt sein. Sie halten dann viele Jahre länger. Wenn es aber aus Einrichtungsgründen unvermeidbar ist, dass ein Ledersofa für einige Stunden am Tag von der Sonne beschienen wird, benötigt es etwas häufigere Pflege.
Die Wirkung von Lederfett
Echtleder (nicht Kunstleder) reagiert sehr dankbar auf Lederfett. Es ist ja organisches Material, welches das Fett aufnehmen kann. Vor allem bei beginnenden Knitterfalten erzielt das Lederfett einen bemerkenswerten Effekt: Es lässt diese Falten quasi wieder „zusammenwachsen“. Echte Risse kann aber auch Fett nicht reparieren, höchstens zeitweilig kaschieren. Das Fett muss bis zu zwei Tage ins Leder einwirken. Danach sind seine überschüssigen Reste abzuwischen. Das Leder darf in der Einwirkzeit nicht berührt werden, weil sonst das Fett Flecken auf der Kleidung verursacht und sich auch unregelmäßig auf dem Leder verteilt, was ebenfalls sichtbar wäre.
Auffrischen der Lederfarbe
Nach vielen Jahren reicht oft das Pflegen mit Fett, Öl oder Ledermilch nicht mehr aus, weil die Farbe der Ledermöbel stark verblichen ist. Hierfür muss das Leder zuerst gereinigt und dann entfettet werden. Das geschieht vorsichtig mit Reinigungsbenzin. Danach sollten größere Risse mit feinem Lederschleifpapier glattgeschliffen und Brüche mit Flüssigleder verschlossen werden. Nun kommen spezielle Farbauffrischer auf das Leder.
Achtung: Schuhpflegeprodukte eignen sich zum Nachfärben ausdrücklich nicht! Sie färben leicht ab. Nur die im Handel erhältlichen Mittel für die Farbauffrischung von Leder sind geeignet. Nach der Färbung kommt wieder ein Pflegemittel auf das Leder. Es gibt auch tönende Pflegemittel. Sie sind mit einer Bürste aufzutragen und nach ihrer Trocknungszeit mit einem Tuch aufzupolieren.